Bürgersolar Rothenburg o.d.Tbr. eG weiterhin auf Kurs –
Im Fokus die Zukunft der Energieversorgung.
Vor 109 Mitgliedern eröffnete Irmgard Mittermeier, die Aufsichtsratsvorsitzende der Bürgersolar Rothenburg o.d.Tbr. eG, am Montagabend im Hotel „Zum Rappen“ die sechste Generalversammlung der Energiegenossenschaft.
In seinem Bericht über das Geschäftsjahr 2013 freute sich Vorstandsmitglied Ralf Zieher über die gute Mitgliederresonanz. „Genossenschaften sind in – und ihnen gehört die Zukunft, auch in Rothenburg“, so Zieher. Zum Stichtag 31. 12. 2013 habe man 333 Mitglieder mit 3 631 Geschäftsanteilen bei einem Geschäftsguthaben von insgesamt 1 815 500 Euro. Bei einem Anlagenbestand von derzeit 30 Dachflächen mit einer Gesamtfläche von 27 904,9 Quadratmetern und einer Investitionssumme von 8 142 430,36 Euro werde eine Leistung von 2 934,7 kWp erzielt.
Dabei sei 2013 nicht einfach gewesen, wie Zieher betont. Über 12 Monate hinweg seien lediglich 1521 Sonnenstunden gezählt worden. 2013 sei ein sonnenarmes Jahr gewesen, dessen schwierige Bedingungen sich auch auf die Bürgersolar ausgewirkt hätten, so Zieher. Man habe 2013 eine Einspeisevergütung von 847 600 Euro erwirtschaftet. Mit der Jahresüberschussrechnung 2013 als Grundlage verfolgt der Vorstand das Ziel, eine Dividende von 3% an die Mitglieder auszuschütten. Ralf Zieher weist auch darauf hin, dass die Mitarbeiter der VR-Bank alles ehrenamtlich gemacht haben, ohne Vergütung. Dies komme auch den Mitgliedern zugute. Das Konzept für eine nachhaltige Energiegewinnung aus regenerativen Energien habe einen Wirtschaftskreislauf in Gang gesetzt, aus dem die Mitglieder und die beteiligten Firmen Gewinn ziehen. „Dies sei nur möglich gewesen, weil wir konsequent an unserem Ziel arbeiten, weil an der Spitze und in der Genossenschaftsverwaltung alles ehrenamtlich abgedeckt wird und weil alle mitgemacht haben“, bekräftigt Zieher zum Abschluss seines Berichts.
Irmgard Mittermeier überbrachte als Bürgermeisterin der Stadt Rothenburg die Grüße von Oberbürgermeister Walter Hartl und dem Stadtrat. „Die Bürgersolar Rothenburg ist als Steuerzahler nicht zu unterschätzen und für die Mitglieder eine sichere Geldanlage. Es muss Ziel sein, von Atomstrom, von fossilen Brennstoffen und von anderen Ländern möglichst unabhängig zu sein. Der Erzeugung von regenerativen Energien gehört die Zukunft“, hebt die Bürgermeisterin hervor.
Einen Appell an die Politik richtete Max Riedl vom Genossenschaftsverband Bayern in seiner Grußbotschaft. „Die Unsicherheiten im Bereich der erneuerbaren Energien müssen beendet werden! Wir können Versorgungssicherheit herstellen, aber wir müssen etwas dafür tun“, so Riedl. Riedel betonte, dass die Beteiligung der Mitglieder nicht ausschließlich unter Renditegesichtspunkten, sondern auch unter dem Blickwinkel einem Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien zu sehen ist.
Im Rechenschaftsbericht des Aufsichtsrates bestätigte Irmgard Mittermeier der Bürgersolar Rothenburg eine erfolgreiche Entwicklung. Besonders wichtig sei dabei der vermiedene CO2-Ausstoss von rund 1 661 Tonnen pro Jahr. Der Aufsichtsrat habe sich ausführlich mit der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung der Genossenschaft befasst. Die Aktivitäten des Vorstandes wurden überwacht und das Gremium bei der Unternehmensleitung intensiv beraten. Man habe sich mit dem Vorstand über alle relevanten Geschäftsvorgänge ausgetauscht.
Wie Irmgard Mittermeier im Bericht über das Ergebnis der ordentlichen Prüfung gemäß § 53, Absatz 3, Genossenschaftsgesetz, mitteilte, ergaben sich nach der Prüfung durch den Bayerischen Genossenschaftsverband keinerlei Beanstandungen.
Die Beschlussfassung über den Prüfungsbericht, über den Jahresabschluss 2013 und über die Verwendung des Jahresüberschusses 2013 erfolgte einstimmig. Ebenfalls mit einstimmiger Zustimmung durch die Mitglieder erfolgte auf Vorschlag von Hauptrevisor-Wirtschaftsprüfer Hans-Peter Lechner vom Genossenschaftsverband Bayern die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.
Bei den Neuwahlen zum Vorstand stellte sich der bisherige Vorstandsvorsitzende Gerhard Walther nicht mehr zur Wahl. Die Mitglieder folgten dem Vorschlag des Aufsichtsrats und wählten Robert Gehringer zum neuen Vorstandsvorsitzenden, der sich bereits in zwei anderen Energiegenossenschaften ehrenamtlich im Vorstand engagiert. Der Turnusgemäß ausscheidende Vorstand Ralf Zieher wurde in sein Amt wiedergewählt.
Mit Worten des Dankes an die ehrenamtlichen Mitarbeiter und guten Wünschen für die weitere Arbeit verabschiedete sich Gerhard Walther am Schluss der Versammlung. „Ich habe mich gefreut, in einem Team von Klasse Leuten eingebettet zu sein“, betonte der scheidende Vorstandsvorsitzende. Für seine Vision, eine ganze Region mit erneuerbarer Energie zu versorgen, werde er sich weiterhin einsetzen.
Autor und Foto: Hans-Peter Hahn